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Klosterruine Allerheiligen und Wasserfälle

Wanderweg am Wanderparkplatz Sohlberg

Wir erkunden heute gemeinsam die Klosterruine Allerheiligen, auf einer versteckt im Schwarzwald liegenden Wanderroute. Los geht es am Wanderparkplatz Sohlberg (636 m ü. NN). Dieser befindet sich rechts oberhalb dem Punkt 3 „Lautenbach“ in der Karte. Diese Route ist sehr angenehm zu laufen und kann auch mit geländegängigen Kinderwägen und Hund begangen werden. Links seht ihr direkt, wie es gemütlich los geht und unterwegs hat man immer wieder sehr schöne Ausblicke über das Renchtal. Generell gilt, dass die Parkplätze hier in der Gegend immer sehr klein, dafür allerdings kostenlos sind. Es kann sich also lohnen die Wanderung hier zu starten, denn gerade am Wochenende, wenn gutes Wetter ist, sind die Parkplätze direkt an Allerheiligen schnell weg.
Aber jetzt geht es erstmal los auf unserer 9,6km langen Route durch den Wald um Klosterruinen, Wasserfälle, Rundwege, Aussichtsfelsen und Einkehrmöglichkeiten zu entdecken. Wir haben dafür ungefähr 2h benötigt, inklusive Pausen und Entdeckungen vor Ort.

Lage Allerheiligen

Nachdem wir den Sohlberg (welch ein Ortsteil von Lautenbach ist) passiert haben, erreichen wir über den Höhenwanderweg (höchster Punkt 780 m ü. NN) das Knappeneck (760 m ü. NN). Hier am Knappeneck befindet sich die Knappeneckhütte mit einem großen Grillplatz, welcher zu einer schönen Pause einlädt. Der Weg führt malerisch durch einen Wald und ist deswegen auch bei wärmeren Temperaturen angenehm zu laufen. Früher war das Kloster Allerheiligen übrigens nur über diesen Weg erreichbar und dieser wurde meistens mit Eseln begangen, so vermutet man auch den Ursprung der Sage für die Gründung des Klosters. Die Sage habe ich euch weiter unten aufgeschrieben.

Kapelle St. Ursula

Als nächstes wandern wir zum Eselskopf. Hier erzählt man, dass der Esel aus der Sage beim Marsch der Mönche auf Allerheiligen gestreikt hat und mit dem Fuß am Boden scharrte und dadurch auf eine Quelle gestoßen ist. Deswegen existiert hier heute der sogenannte Eselsbrunnen und lädt zu einer Erfrischung mit frischem Quellwasser ein. Weiter geht es dann an die Stelle an der, der Esel seinen Sack abwarf. Auf diesem Zwischenstück muss man zweimal die Kreisstraße K 5370 überqueren. Hier sollte man etwas aufpassen, da diese Straße im Sommer sehr bei Motorradfahrern beliebt ist und dem Schwarzwald typisch, natürlich sehr kurvenreich. An der Stelle, an der der Esel den Sack abwarf, war es denkbar ungeeignet ein Kloster zu errichten, deswegen wurde hier zu Ehren der Heiligen Ursula eine geweihte Kapelle (680 m ü. NN) errichtet. Diese ist heute sehr beliebt bei Hochzeitspaaren und eignet sich auch für größere Gesellschaften (inklusiv vorhandener Parkplatzkapazität).

Von hier geht es dann eine Treppe abwärts zur Klosterruine Allerheiligen (620 m ü. NN). Im Klosterhof war die Halbzeit unseres Rundweges erreicht und wir kauften uns eine Bratwurst als Mittagssnack. Direkt neben der Klosterruine befindet sich ein Wirtshaus, ein Museum und ein Klosterladen. Gerade der Klosterladen hatte es mir wieder angetan und es ließen sich super viele lokale Spezialitäten entdecken.

Klosterruine Allerheiligen

Die Gründung des Kloster Allerheiligen
Herzogin Uta von Schauenburg wollte ein Kloster gründen. Als man sich über den Platz nicht einigen konnte, wurde ihr im Traum aufgetragen einen Esel mit einem Sack Geld zu beladen und frei laufen zu lassen.
Wo er den Sack abwarf, war das Kloster zu errichten.
Auf der Höhe wurde der Esel müde und schüttelte seine Last ab, die ins Tal rollte. An der Stelle, an der der Sack liegenblieb, wurde das Kloster Allerheiligen erbaut.

Tafel am Sagenrundweg

Das Kloster Allerheiligen wurde 1191-1196 gegründet und war ein beliebter Anlaufpunkt für Wallfahrer und Klosterschüler bis zum Jahre 1803. Ab da an zerfielen die Gebäude, bis es Mitte des 19. Jahrhunderts als touristische Attraktion wiederentdeckt wurde. Über die Geschichte und wo sich die einzelnen Gebäudeteile befanden, könnt ihr viel im Museum erfahren. Dies befindet sich unterhalb der Gaststätte und wird anhand eines Modells anschaulich dargestellt. Die Gastwirtschaft steht heute da, wo sich einst die Klosterküche befand und im Stockwerk darüber der Abt wohnte.

Bulgarische Langhaarziegen

Übrigens sind hier ab Herbst über den Winter Bulgarischen Langhaarziegen und Auerochsen, sie befreien die Wiesen in Allerheilgen von Gestrüpp, krautigen Pflanzen und Hecken. Beide Rassen sind vom Aussterben bedroht und weiden im Sommer im Naturschutzgebiet Schwarzwald um Grinden (Weideflächen in den Hochlagen) offen zu halten.

In meinem Video am Ende der Seite könnt ihr euch ein paar Eindrücke der Route und auch die Daten der Route, die wir gegangen sind, anschauen. Von der Klosterruine aus ging es für uns dann zum Rückweg, allerdings gibt es hier noch unheimlich viel zu entdecken, deswegen habe ich euch dies hier im Anschluss noch zusammengefasst und werde diesen Artikel bei Gelegenheit weiter ergänzen. Alles weiter unten Genannte bin ich bereits schon selbst gewandert, nur nicht an diesem Tag.

Was gibt es hier noch zu entdecken?

Der Sagenrundweg startet im Klosterhof und führt mit einer Läge von 3,2km und 300 Höhenmeter um die Schluchten des Wasserfalls. An verschiedenen Stationen werden alt überbrachte Sagen rund um das ehemalige Kloster Allerheiligen erzählt. Ich bin ein absoluter Fan von Sagen und finde den Weg sehr interessant und gtoßartig gestaltet.

In den letzten 150 Jahren wurde der Alleenweg entlang des Sagenwegs Richtung Engelskanzel errichtet. Er stellt die Verbindung von Natur- und Kulturlandschaft rings um die Klosterruine dar. Wer sich den oberen Teil der Wasserfallschlucht anschauen möchte, sowie den Ausblick nach Süden über das Lierbachtal und Renchtal in Richtung Moosgebiet genießen möchte, sollte zur Engelskanzel laufen. Hier kann man auch den gegenüberliegenden Studentenfelsen erkennen. Es lohnt sich auch hierhin zu laufen, denn dieser künstlich geschaffene Aussichtspunkt bietet wiederum einen Ausblick auf die Engelskanzel, den Eselskopf und in das Lierbachtal. Außerdem steht man auf der Oberkante einer steil zu den Wasserfällen abfallenden Felswand.

Allerheiligen Wasserfälle

Diese sind auch als Büttenbacher Wasserfälle bekannt, durch die Lage aber mittlerweile nur noch Allerheiligen Wasserfälle genannt. Südlich vom ehemaligen Kloster fällt der Lierbach ca. 90m in die Tiefe. Dabei zählt der 300m lange wildromantische Bachlauf mit seinen 7 Stufen zu den höchsten Naturbelassenen Wasserfällen Deutschlands. Die tiefe und enge Schlucht entstand alleinig durch Erosion des Vulkangesteins und obwohl die Wasserfälle ganzjährig geöffnet sind, sind sie im Winter nur eingeschränkt begehbar (kein Winterdienst).
Seit dem Jahr 1840 wurden die Wasserfälle mit Hilfe von Treppen und Brücken begehbar gemacht und sind somit mittlerweile gut erreichbar, aber nicht barrierefrei. Ein Rundwanderweg führt vom unteren Parkplatz durch die Schlucht zum Kloster Allerheiligen und dann über die Engelskanzel-Roßgrund zurück zum Ausgangspunkt.

Bilder des Wasserfalls liefere ich euch noch nach. Wir waren an dem Tag nicht an den Wasserfällen, da ich durch einen kleinen Sturz nicht gut zu Fuß unterwegs war und gerade Treppensteigen weh tat. Allerdings kann ich euch die Wasserfälle sehr empfehlen, wir sind den Weg schon oft gegangen und ist wirklich ein Highlight meiner Meinung nach.
Die Bilder im Video sind leider alle im Hochformat (für Instagram) aufgenommen, das nächste Mal dann extra im Querformat für Komoot. Übung macht den Meister.

Wanderung vom 18.10.2020

Wandertipps

  • Ganzjährig geöffnet, kein Winterdienst
  • Eintritt ist frei
  • Parkplatz an der Klosteranlage oder am unteren Ende der Wasserfälle (kostenlos)
  • Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
  • Sagenrundweg
    • Länge: 3,2km
    • Höhenmeter: 300m
  • Rundwanderweg (inkl. Sagenrundweg)
    • Länge: 6km
    • Höhenmeter: 598m
    • Dauer: ca. 1:20h
    • 226 Treppenstufen

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